Während die bisherigen Faktoren für höhere Baukosten vor allem auf marktstechnische Mechanismen auf Basis von Angebot und Nachfrage zurückzuführen sind, gibt es auch ein paar Aspekte, die eher dem Staat zulasten gelegt werden können. Dazu gehören vor allem aufwendige Genehmigungsverfahren und die damit verbundenen Kosten. Wer in Deutschland ein Haus bauen möchte, der muss sich mit viel Bürokratie beschäftigen. Eine Vielzahl an Regelungen machen das Genehmigungsverfahren für Bauvorhaben unnötig komplex und die oft dazugehörigen Gebühren sorgen für noch höhere Kosten.
Dazu kommen die Steuern. In fast allen Bundesländern ist die Grunderwerbsteuer in den vergangenen Jahren angewachsen. Mitunter liegt der Steuersatz bei bis zu 6,5 Prozent und damit drei Prozent höher als noch vor zehn Jahren. Auch die Grundsteuer wird in vielen Orten und Gemeinden gern einmal zur kommunalen Finanzierung genutzt, was ebenfalls Auswirkungen auf Bauvorhaben hat.
Ein letzter Faktor sind die Baunormen, die in Deutschland gelten. Auch wenn es generell keine schlechte Sache ist, sicherzustellen, dass nach einheitlichen Vorschriften gebaut wird, sind Normen in Deutschland mittlerweile allgegenwärtig. Über 3700 Normen müssen beim Bau von Häusern beachtet werden, allein 600 davon wurden in den vergangenen zehn Jahren geschaffen. Dies macht nicht nur viele Bauvorhaben deutlich komplizierter, sondern treibt auch die Kosten in die Höhe.