Eine der zentralen Fragen beim Grundstücksverkauf ist: Wie viel ist mein Grundstück wert? Es ist wichtig, sich mit dieser Frage ausführlich zu beschäftigen, denn die Antwort darauf hat weitreichende Konsequenzen. Wenn Sie den Kaufpreis zu niedrig ansetzen, verschenken Sie bares Geld. Bieten Sie das Grundstück zu einem viel zu hohen Kaufpreis, wird Ihr Grundstück zu lange auf dem Markt angeboten und kein Käufer wird bereit sein Ihr Grundstück zu kaufen. Sie müssen den Preis korrigieren und die Gefahr ist groß, dass Sie nicht den höchstmöglichen Kaufpreis für Ihr Grundstück erzielen. Der Wert eines Grundstücks wird von vielen Faktoren beeinflusst:
Grundstücksart, bzw. Nutzung des Grundstücks: Die Nutzung des Grundstücks hat eine große Auswirkung auf seinen Wert. Grundstücke, die zum Bauerwartungsland gehören, können nicht gleich bebaut werden, aber eine bauliche Nutzung ist naher Zukunft absehbar. Diese Grundstücke erzielen nicht so hohe Kaufpreise, als es bei baureifen Grundstücken der Fall ist. Trotzdem ist Bauerwartungsland für viele Käufer eine sehr erstrebenswerte Option. Diese Grundstücke werden oft primär von Investoren und Bauträgern erworben.
Wie sieht es mit der Erschließbarkeit Ihres Grundstücks aus? Ein erschlossenes Baugrundstück verfügt über Zufahrtswege, Anliegerstraßen oder Fußwege, die Versorgungsleitungen wie Strom, Wärme, Gas, Trinkwasser sowie die Abwasserbeseitigung (Kanalisation).
Der Bodenrichtwert ist für die Bewertung von Grundstücken von großer Bedeutung. Bodenrichtwerte sind durchschnittliche Lage werte, die sich auf einen Quadratmeter Grundstücksfläche beziehen. Sie werden von Gutachterausschüssen ermittelt und herausgegeben. Als Grundlage für die Bestimmung von Bodenrichtwerten dienen die sog. Kaufpreissammlungen. Jeder Notar, der den Verkauf einer Immobilie beurkundet, sendet eine Abschrift des Kaufvertrags an den Gutachterausschuss. Hierzu ist er gesetzlich verpflichtet. So erhält der Gutachterausschuss eine Übersicht über verkaufte Immobilien und die tatsächlich erzielten Kaufpreise. Aus diesen Daten werden die Bodenrichtwerte ermittelt. Diese werden regelmäßig aktualisiert und an die Entwicklung der Immobilienpreise auf dem Markt angepasst. Die Höhe der Bodenrichtwerte ändert sich gemäß der jeweiligen Lage und der zulässigen Bebauung. So kann es vorkommen, dass Grundstücke völlig unterschiedliche Kaufpreise erzielen, obwohl sie nicht weit voneinander entfernt liegen.